Was bildest du dir ein?

Und ja, wir sind auch nicht in Kalifornien, Nevada oder Utah. Wobei die Illusion schon ziemlich gut ist. Wäre da nicht das blaue Wasser rund um die Insel Leka, man könnte sich ohne Probleme im Südwesten der USA wähnen. Wir fühlen uns sehr erinnert an die Alabama Hills und das Valley of Fire. Auch wenn das Farbenspiel nicht ganz so grandios, nicht ganz so knallig daherkommt. Eine hochinteressante Landschaft, durch die wir uns bei einer kleinen Wanderung zum Berg Støypet und zum Adlernest bewegen. Leka ist Norwegens geologisches Nationaldenkmal und geprägt durch die Gesteinsarten Serpentinit und Olivinstein, die verantwortlich zeichnen für die für Norwegen so untypische gelb-rote Farbgebung.

Leka hat allerdings noch mehr zu bieten, als gelb-rote Gesteinsformationen. Leuchtende Nachthimmel, raue Fjordküsten, freundliche Schafe und tolle Schutzhütten. Wir wandern auf der Landzunge Skeisnesset, lassen uns vom Wind ordentlich die Köpfe durchpusten und machen uns im Anschluss bei zunehmend nassem Wetter auf in Richtung Süden. Next Stop: Trondheim.

Helgelandskysten

Drei Tage lang sind wir auf der Landschaftsroute Helgelandskysten unterwegs. Knapp 450 Kilometer von Bodø nach Holm. Die Route folgt der Straße 17, bekannt als Kystriksveien, die sich im Süden weiter bis Steinkjer erstreckt (und die wir nach unserem Aufenthalt auf Leka vollends zu Ende fahren). Immer wieder ist die Strecke durch Fjorde unterbrochen, sechs Fährüberfahrten sind zu bewältigen, geben der Fahrt ihren ganz eigenen Rhythmus. Wir passieren grandiose Bergketten, erleben fantastische Fjordblicke und in Kjellsand, südlich des Polarkreises, unseren ersten Sonnenuntergang seit fast drei Wochen. Wir staunen am Saltstraumen, dem stärksten Gezeitenstrom der Welt, schauen rüber zum Engabreen, einem Seitenarm des Svartisen-Gletschers, besichtigen die Kirche von Alstahaug, fahren mit Elektrofähren und besuchen die Kriegsgräberstätte Tjøtta, mit der sowohl im zweiten Weltkrieg in Norwegen umgekommenen sowjetischen Soldaten als auch der Toten aus dem Untergang des Frachtschiffs und Gefangenentransporters Rigel gedacht wird. Nach so viel Input am Tag benötigen wir am Abend etwas Entspannung. Also dann, Film ab: Ein Mann, ein Fjord! Wie passend. 🙂

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